Die Auswirkungen der Zulassung des Spot-Bitcoin-ETFs auf den globalen Kryptomarkt
Die jüngste Genehmigung von Spot-Bitcoin-ETFs durch die SEC am 10. Januar war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Kryptowährung. Die Vorfreude war spürbar, als diese ETFs am 11. Januar den Handel aufnahmen und damit eine neue Ära für Anleger einläuteten, die in Krypto-Assets investieren wollen. Die Zeit danach war jedoch eine einzige Achterbahnfahrt, mit einem Handelsvolumen von Milliarden USD am ersten Handelstag, anschließenden Bitcoin-Preisschwankungen, unerwarteten Herausforderungen für bestehende Akteure wie Grayscale Bitcoin Trust (GBTC), den globalen Auswirkungen der SEC-Genehmigungen und dem Potenzial für einen Spot-ETH-ETF in den USA.
Das spektakuläre Debüt
Das Debüt der Spot-Bitcoin-ETFs am 11. Januar war nicht weniger als spektakulär, mit 4,6 Milliarden US-Dollar an Volumen , die am ersten Handelstag verzeichnet wurden. Sowohl erfahrene als auch neue Investoren strömten auf den Markt und nutzten die Gelegenheit. Sie waren begierig darauf, von diesem neuen Anlageinstrument zu profitieren, das einen breiteren Zugang zu Bitcoin versprach, der traditionell als volatiles, aber lukratives Asset gilt.
Laut Daten von Bloomberg Intelligence gibt es einen Zustrom von Geldern in neu aufgelegte Spot-Bitcoin-ETFs. In den ersten sechs Handelstagen verzeichneten neun Spot-Bitcoin-ETFs Zuflüsse in Höhe von rund 4 Milliarden US-Dollar. Vor allem BlackRock und Fidelity waren mit Zuflüssen von jeweils mehr als 1 Mrd. USD führend in diesem Bereich. In krassem Gegensatz dazu zogen die Anleger unglaubliche 2,8 Milliarden Dollar aus dem Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) ab, nachdem dieser am 11. Januar von einem Trust in einen ETF umgewandelt worden war. GBTC blieb jedoch mit einem Vermögen von 22,9 Mrd. USD weiterhin der größte Anbieter.
GBTC mit Problemen trotz führender Position im Kampf um die Zulassung von Bitcoin-ETFs
Trotz eines historischen,gewonnenen Rechtsstreits gegen die SEC der den Weg für die Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA geebnet hat, musste GBTC erhebliche Rückschläge hinnehmen, da die Investoren rasch 2,8 Mrd. USD abzogen, nachdem er ein ETF geworden war. Mit Stand vom 19. Januar ist GBTC mit einem Fonds von 22,9 Milliarden US-Dollar an Assets nach wie vor der größte Bitcoin-Fonds, hat aber mit den Folgen der Massenauszahlung zu kämpfen.
Die Gebührensenkung von Grayscale von 2 % auf 1,5 % zielte darauf ab, mit den neu zugelassenen ETFs zu konkurrieren. Konkurrenten wie BlackRock und Fidelity gingen jedoch noch weiter und boten in den ersten Monaten Sonderkonditionen von bis zu Null an, was den Gebührenkampf verschärfte. Investoren, die nach kostengünstigen Alternativen suchten, wanderten zu diesen neuen ETFs ab und trugen so zu den Herausforderungen für GBTC bei.
Zusätzlich hierzu wurde berichtet, dass die bankrotte Kryptobörse FTX einen beträchtlichen Teil ihrer GBTC-Bestände in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar verkauft hat. Dieser Schritt von FTX verstärkte den Druck auf GBTC weiter und trug dazu bei, dass GBTC in der Zeit nach der EFT-Zulassung zu kämpfen hatte.
Um mehr über die Probleme bei GBTC nach der ETF-Zulassung zu erfahren, lesen Sie bitte Verständnis des jüngsten GBTC-Abverkaufs: Ursachen und Auswirkungen auf den Bitcoin-Preis .
Bitcoins Preis-Turbulenzen
Entgegen den optimistischen Erwartungen im Zusammenhang mit dem Bitcoin-ETF-Debüt erlebte der Kryptowährungsmarkt in den folgenden Wochen eine Achterbahnfahrt. Bitcoin, der am 10. Januar bei 46.000 $ stand, erlebte einen signifikanten Einbruch von 16%, fiel unter 39.000 $ und lag am 23. Januar zeitweise bei 38.600 $. Dieser unerwartete Rückgang verblüffte die Anleger, insbesondere angesichts der historischen Zulassung der Spot-Bitcoin-ETFs.
Die Preisvolatilität kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden. Erstens spielten Gewinnmitnahmen durch frühe Investoren in GBTC eine Rolle, da der Trust seit Anfang 2021 einen Abschlag auf den zugrunde liegenden Bitcoin-Wert hinnehmen musste. Darüber hinaus hat ein intensiver Gebührenkampf unter den Vermögensverwaltern in Verbindung mit dem Aufkommen neuer ETFs eine Marktdynamik geschaffen, die zum Abwärtstrend von Bitcoin beigetragen hat.
Globale Nebenwirkungen
Die Zulassung von Spot-Bitcoin-ETFs in den USA hat weltweit Schockwellen ausgelöst und zu Veränderungen in der Landschaft der Krypto-ETFs geführt. In Europa waren Invesco und WisdomTree die Vorreiter, indem sie die Gebühren für ihre in Europa gelisteten Bitcoin-ETPs um mehr als 60 % senkten. Der Zustrom neuer amerikanischer Produkte löste ein "beispielloses Angebot an neuen Produkten" für amerikanische Investoren aus, was zu einem erheblichen Preisrückgang im Vergleich zu bestehenden europäischen Tracking-Produkten führte. So sanken die Gebühren für den Physical Bitcoin ETP von WisdomTree von 0,95 % auf 0,35 %, während der Physical Bitcoin ETP von Invesco die Gebühren von 0,99 % auf 0,39 % reduzierte. Diese Änderungen, die innerhalb weniger Tage angekündigt wurden, sollen noch vor Ende des Monats in Kraft treten.
Die Auswirkungen der Zulassung des Spot-Bitcoin-ETFs gingen über die westliche Hemisphäre hinaus, da Hongkong und Südkorea die Einführung eigener Krypto-ETFs ins Auge fassten.
Das in Hongkong ansässige Finanzdienstleistungsunternehmen Venture Smart Financial Holdings Ltd. plant , seinen Spot-Bitcoin-ETF im ersten Quartal 2024 einzuführen und strebt bis Jahresende verwaltete Assets in Höhe von 500 Millionen US-Dollar an. Die Regulierungsbehörde von Hongkong, die Securities and Futures Commission (SFC), begann im Dezember 2023 mit der Annahme von Anträgen für Spot-Krypto-ETFs . Dieser Schritt folgte der Einführung eines Krypto-Lizenzierungssystems im Juni desselben Jahres und signalisierte damit die Absicht Hongkongs, Asiens Krypto-Zentrum zu werden.
In Südkorea hatte die Financial Services Commission vor der Vermittlung von im Ausland gelistet Bitcoin-Spot-ETFs gewarnt und dabei mögliche Verstöße gegen die lokalen Kapitalmarktgesetze angeführt. Die Notwendigkeit eines inländischen Spot-Bitcoin-ETFs wurde nicht diskutiert. Das Land durchlief jedoch eine eine Veränderung in der Haltung seitens des Präsidialamtes. Das Amt deutete die Möglichkeit an, einen lokalen Spot-Bitcoin-ETF zu genehmigen.
In der Zwischenzeit bekunden Singapur und Thailand ihr Desinteresse an Spot-Bitcoin-ETFs, während Taiwan sagt, es werde die Trends in anderen Ländern genau beobachten und analysieren, bevor es eine Entscheidung über die Einführung eigener Krypto-ETFs trifft.
Die mögliche Zulassung von Spot-Ether-ETFs
Die jüngste Entscheidung der SEC, Spot-Bitcoin-ETFs von großen Akteuren wie BlackRock, Fidelity und Invesco zuzulassen, hat ein beispielloses Angebot an neuen Produkten für US-Anleger geschaffen. Dieser Schritt ermöglicht Anlegern ein direktes Engagement in Bitcoin durch regulierte Finanzinstrumente und stellt einen wichtigen Meilenstein im Kryptobereich dar.
Jetzt richtet sich die Aufmerksamkeit auf Spot-Ether-ETFs, wobei mehrere Emittenten sehnsüchtig auf die Genehmigung der SEC warten. Unternehmen wie Ark Invest, 21Shares, VanEck, Grayscale und BlackRock haben Anträge für Ether-ETFs gestellt. Diese Finanzinstrumente zielen darauf ab, Investoren ein direktes Engagement in Ether, der zweitgrößten Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, zu ermöglichen, ähnlich wie es bei Spot-Bitcoin-ETFs der Fall ist.
Die Zulassung von Spot-Ether-ETFs ist keine abwegige Idee, da die SEC bereits ETFs zugelassen hat, die Ether-Futures-Kontrakte halten. Darüber hinaus betrachtet die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) Ether als eine Ware wie Bitcoin, und diese Einstufung bringt eine Ebene der regulatorischen Klarheit für Ether. Mit der Zulassung von Spot-Bitcoin-ETFs rückt die Vision eines Spot-Ether-ETFs in den USA in greifbare Nähe.
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