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Das Trump-Token soll den Zugang zum Finanzwesen demokratisieren und den Status des Dollars durch DeFi festigen

Das Trump-Token soll den Zugang zum Finanzwesen demokratisieren und den Status des Dollars durch DeFi festigen

BitcoinblogBitcoinblog2024/10/17 08:54
Von:Christoph Bergmann
Illustration aus dem Whitepaper von "World Liberty Financial"

Donald Trump und sein Team haben es erkannt: Dezentrale Finanzen (DeFi) und Stablecoins sind das beste, was dem Dollar passieren konnte. Das Token, das Trump nun verkauft, WLFI, hat aber eine Eigenschaft, die ironischer ist, als man es sich ausdenken könnte.

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„Krypto ist die Zukunft. Lasst uns diese unglaubliche Technologie empfangen und die Welt der digitalen Ökonomie führen“ – und kauft meine Token auf worldlibertyfinancial.com , sagte Donald Trump gestern in einem kurzen Video .

Gestern um 13 Uhr begann der seit einiger Zeit erwartete Token-Verkauf für das DeFi-Projet der Unternehmensgruppe des ehemaligen und womöglich künftigen US-Präsidenten . World Liberty Financial ist der Name des Projekts, WLFI die Ablürzung für das Token. Geleitet wird es von Trumps Söhnen Eric, Barren und Donald Jr., Trump selbst ist vor allem das Aushängeschild.

Der Verkauf von rund 10 Milliarden Token sollte Trumps Unternehmen 300 Millionen Dollar einspielen. Bisher jedoch, nach knapp 24 Stunden, wurden erst knapp 750 Millionen Token für gut 11 Millionen Dollar gekauft. Noch ist es zu früh, zu sagen, das Trump’sche ICO sei gescheitert – aber wenn dem so wäre, gäbe es gute Gründe dafür.

Aber beginnen wir zunächst damit, was World Liberty Financial (WLF) eigentlich sein möchte.

DeFi für den Otto-Normal-Amerikaner

Einen Überblick über WLF gibt das „ Gold Paper „, illustriert durch die Visage von Donald Trump vor goldenem Hintergrund, mit ernstem, strengem, festen Ausdruck.

„Inspiriert durch die Vision von Donald Trump“, erschließe WLF „eine neue Ära der dezentralen Finanzen.“ Das Projekt soll „den Zugang zu finanziellen Gelegenheiten demokratisieren, während es den globalen Status des US-Dollars festigt“. Dafür unterstützt WLF dollarbasierte Stablecoins und DeFi-Anwendungen.

Das ist schon mal, ob man Trump mag oder nicht, großartig: Der mögliche nächste Präsident der Vereinigten Staaten – oder zumindest sein Umfeld – hat erkannt, dass Stablecoins und dezentrale Finanzen dem Dollar nicht schaden, sondern helfen können . Sollte es so kommen, wäre die USA tatsächlich bereit, DeFi, Smart Contracts und Stablecoins zum offiziellen Finanzinstrument zu machen, würde das eine Explosion entzünden und zum Beginn der Hyperdollarisierung werden. Die USA wären dem Rest der Welt Jahrzehnte voraus.

Um das zu erreichen, plant WLF, DeFi-Technologien den „Mainstream-Amerikanern“ zugänglich zu machen, also dem Otto-Normal-Amerikaner. Dafür soll das WLF-Protokoll gestartet werden – eine „US-basierte dezentrale Plattform“ — das dem gewöhnlichen Amerikaner Informationen über und Zugang zu bestimmten DeFi-Anwendungen anbietet, welche den „amerikanischen Idealen von Freiheit, Privatsphäre und Transaktionsfreiheit gerecht werden“.

Das „Gold Paper“ erwähnt unter diesen Anwendungen etwa Wallets, mit denen man Stablecoins und andere Digitale Assets kaufen, halten und überweisen kann, sowie Liquidity Pools, mit denen man durch Stablecoins Einnahmen generieren oder sich Token leihen kann. WLF soll solche Anwendungen nach Maßgabe technischer und regulatorischer Standards integrieren und durch eine gute Benutzeroberfläche zugänglich machen.

Darum geht’s beim Trump-Token

Die Infos über WLF sind allerdings relativ vage. Das Gold Paper gibt nur wenige Details preis, sondern bleibt nach den großspurigen Versprechen etwas nebulös. Würde nicht Trump dahinterstehen, klänge es wie eine Allerwelts-ICO, in der das Whitepaper nur ein Vorwand bleibt, um endlich die Token zu verkaufen.

Diese, die WLFI-Token, nehmen auch einen großen Teil des Gold Papers ein. Das ganze ist etwas verwirrend, weil die WLF selbst keine DAO ist, keine Dezentrale Autonome Organisation , sondern eine in Amerika registrierte Firma. WLFI-Token repräsentieren keinen Anteil an einem Unternehmen und machen ihre Besitzer auch nicht zu Mitgliedern von WLF. Sie ermöglichen lediglich die Teilnahme an Protokollentscheidungen.

Das Protokoll dafür wurde so gestaltet, dass keine einzelne Wallet oder Person eine übermäßige Kontrolle erlangt. Es scheint dabei einen Mechanismus vorzusehen, durch den eine zentrale Partei entscheiden kann, wann mehrere Accounts eine einzelne Entität repräsentieren, um deren Stimmen zu reduzieren.

Wie die Abstimmungen umgesetzt wird, bleibt ebenfalls unklar. Da WLF ein Unternehmen ist, dürfte dies offchain geschehen, und die Token-Besitzer, die sich vor der Abstimmung in einem Forum beraten können, müssen darauf vertrauen, dass ihre Onchain-Abstimmung auch offchain verbindlich bleibt.

Kein Investment, sondern eine Spende

Insgesamt sollen 100 Milliarden WLFI-Token auf dem Mainnet von Ethereum laufen. Interessanterweise enthält der Smart Contract einen Mechanismus, der die Token nach der ersten Auszahlung „nicht übertragbar“ macht. Sie bleiben auf der Adresse, sind also ein fungibles Soulbound Token . Das ist schon beinah innovativ.

Diese Nicht-Übertragbarkeit mag sinnvoll sein, eine möglichst demokratische Abstimmung zu gewährleisten, anstatt dass willkürlich mit Stimmen geschachert wird. Sie sorgt aber auch dafür, dass die Token als Investment unbrauchbar sind. Sie zu kaufen, kommt einer Wahlkampfspende für Trump gleich.

Ein weiterer Grund, warum der Token-Verkauf bisher weit unter den Erwartungen bleibt, ist, dass in den USA nur akkreditierte Investoren teilnehmen dürfen. Normale Bürger dürfen die Token nur erwerben, wenn sie außerhalb der Vereinigten Staaten leben.

Der „Otto-Normal-Amerikaner“ also, dem WLF doch den Zugang zu Finanzdienstleistungen demokratisieren möchte, darf bei den Abstimmung nicht mitmachen. Stattdessen bleibt dies einer Elite akkreditierter Investoren sowie dem Ausland vorbehalten. Das ist vermutlich nicht die Entscheidung der Trump-Organisation, sondern auf regulatorische Auflagen zurückzuführen. Dennoch ist es an Ironie kaum zu übertreffen.

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Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.

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